2009-04-08
[en]am dienstag, 7. april 2009, zogen mehr als 100 sans-papiers und unterstützerInnen lautstark vom flüchtlingscafé "refugees welcome" zum zürcher sozial- und migrationsamt. sie forderten gültige identitätspapiere und protestierten gegen den ausweisentzug.
auf beiden ämtern hinterliessen die sans-papiers einen protestbrief, worin sie offizielle ausweisdokumente fordern. manche betroffene verfügen bloss über ein papierchen ihrer jeweiligen notunterkunft. der besitz eines solchen zettels schützt aber nicht vor polizeilicher repression. auch können damit auf der post keine eingeschriebenen briefe abgeholt oder in der bibliothek bücher ausgeliehen werden.
die demonstrantInnen wiesen darauf hin, dass seit der kirchenbesetzung im winter 2008/09 systematische polizeikontrollen im umfeld von notunterkünften zugenommen haben. im anschluss an die besetzung untersagte das zürcher migrationsamt den betreiberInnen der notunterkünfte auch das ausstellen der ausweispapierchen. insbesondere flüchtlinge, die wöchentlich ihre notunterkunft wechseln müssen, verfügen seither über gar keine identitätspapiere mehr.
die sans-papiers argumentierten, dass sie auf diese weise gezielt der repression preisgegeben werden. sie wehrten sich gegen ihre zermürbung und kriminalisierung durch die behörden. weder im sozial- noch im migrationsamt wollten die verantwortlichen den brief persönlich entgegennehmen.
der 10-minütige kurzfilm dokumentiert die demonstration und betroffene erklären die hintergründe des protestes.
er kann hier (.mpeg/329mb) und hier (.mov/121mb) heruntergeladen werden. zudem kann er hier direkt auf youtube oder weiter unten angeschaut werden.